Technischer Support-Betrug ist nicht raffiniert oder mysteriös: er ist sogar relativ schnell erklärt, da altbekannte Strategien angewandt werden. Kaltakquise war früher ein beliebter Trick, um Menschen hereinzulegen: in verschiedenen Ländern erfanden Betrüger immer wieder neue Szenarien, um Menschen zu überlisten. Eine sehr beliebte Vorgehensweise war es, darüber zu informieren, dass der Bruder/die Schwester/der Ehemann/der Sohn/die Tochter/die Katze/der Hamster oder jemand anderer einen Unfall hatte und sofort Unterstützung von der Familie benötigt. Dabei ging es allerdings nicht darum, am Krankenbett zu sitzen, sondern hohe Geldbeträge zu überweisen, um den Unfall ungeschehen zu machen. Aufgrund fehlender Informationen über derartige Betrügereien waren die Angerufenen früher leichte Ziele. Niemand weiß, wie viele Menschen Geld oder persönliche Informationen an Schwindler weitergaben.
Da die Kaltakquise heute in Verruf geraten und schnell entlarvt ist, wenden Hacker die Strategie in der Cyberwelt an, um ihre Ziele zu erreichen. Das technische Support-Fenster erscheint, wenn sich seriöse Microsoft-Techniker Sorgen machen, da die Geräte des Benutzers von Viren infiziert wurden. Es dauerte nicht lange, bis sich Hacker diese Funktion zu Nutzen machten: heute taucht technischer Support-Betrug überall auf und ist kaum mehr zu vermeiden. Die Grundlage der Betrügerei ist immer dieselbe: beim Surfen im Internet erscheint ein bizarres Fenster, das angeblich von Microsoft-Technikern stammt. Es informiert die Benutzer über verschiedene Probleme mit ihrem Gerät und fordert sie auf, eine Hotline anzurufen, um diese Probleme von verlässlichen Beratern lösen zu lassen. Natürlich ist die angegebene Bedrohung komplett erfunden und versucht nur, Benutzer dazu zu bringen, minderwertige Software zu kaufen oder ihre Bankdaten bekanntzugeben.
Ein Programmierer der Jolly Roget Telephone Company versucht, die Cybersicherheit durch Bots zu erhöhen. Wenn Benutzer einen technischen Support-Betrug bemerken, der sie auffordert, eine bestimmte Telefonnummer anzurufen, werden sie gebeten, stattdessen Roger Anderson zu kontaktieren und Informationen über die angegebene Telefonnummer weiterzugeben.
Mit seinen Bots überschwemmt der Programmierer die Hotline dann mit Telefonanrufen. Um die Bots glaubwürdiger zu machen, „sagen“ sie sogar etwas. Zum Beispiel hört man einen aufgeregten Mann schreien oder eine Frau, die versucht, die Situation zu erklären. Was die zwielichtigen Berater nicht wissen, ist, dass sie sich mit einem Bot unterhalten, der Aufnahmen abspielt. Natürlich wird diese Methode technischen Support-Betrug nicht ein für alle Mal beenden, es nervt die Betrüger allerdings definitiv, sich mit einem Computer zu unterhalten. Da zahlreiche Anrufe von Bots eintreffen, bleibt außerdem nicht mehr viel Zeit, um echte Anrufer hereinzulegen.
Unsere Forschungsgruppe entdeckt ständig neue Varianten der technischen Support-Betrügereien, die Sie unbedingt vermeiden sollten. Selbst wenn Sie die Hotline anrufen, sollten Sie Ihre persönlichen Daten unbedingt für sich behalten. Kreditkartendaten sollten nie per Telefon bekanntgegeben werden: sogar Bankmitarbeiter dürfen nur in persönlichen Gesprächen nach derartigen Informationen fragen.
Quelle: zdnet.com
Quelle: https://www.2-viruses.com/technical-support-scams-beware